Technische Erläuterungen
Elektrotechnik – Made in Germany

FSP G-Sicherungseinsätze werden nach VDE 0820 Teil 1, EN 60127-1, IEC 127-1 und VDE 0820 Teil 2, EN 60127-2, IEC 127-2 und VDE 0820 Teil 5, EN 60127-5, IEC 127-5 gefertigt. Sie haben die Aufgabe, elektrische Geräte und Schaltungen vor Zerstörungen oder Beschädigungen durch auftretende unzulässige Überströme zu schützen.

Die dargestellten Tabellen enthalten die Werte der Bemessungsströme gemäß der Normenreihe nach DIN. Zwischenwerte müssen aus der Reihe R 20 entsprechend ISO 3-1973 gewählt werden. Je nach Abschaltcharakteristik werden G-Sicherungseinsätze in superflink, flink, mittelträge, träge und superträge eingestuft.

Superflinke G-Sicherungseinsätze dienen zum Kurzschlussschutz für Halbleiter (Thyristoren, Dioden, Triacs usw.). Der Betriebsstrom des zu schützenden Gerätes sollte bei superflinken G-Sicherungseinsätzen möglichst unter dem Bemessungsstrom des G-Sicherungseinsatzes liegen.



Flinke G-Sicherungseinsätze dienen zum Schutz elektrischer Geräte und Anlagen, in denen keine Einschaltüberströme auftreten oder Stromspitzen und Kurzschlussströme schnell unterbrochen werden sollen. Sie werden auch als vorgeschaltete Netzsicherungen verwandt.



Mittelträge G-Sicherungseinsätze finden Verwendung, wenn ein vorzeitiges Abschalten bei normalen, schnell abklingenden Einschaltstromstößen vermieden werden soll. Mittelträge G-Sicherungseinsätze mit kleinen Bemessungsströmen werden aufgrund ihres niedrigen Spannungsfalls häufig bei kleiner Betriebsspannung eingesetzt.

Träge G-Sicherungseinsätze werden verwendet, wenn besonders hohe und nur langsam abklingende Einschaltüberströme oder Stromspitzen auftreten (Anlassen von Motoren, Aufheizen kalter Widerstände usw.).

Superträge G-Sicherungseinsätze sind in ihrer Charakteristik langsamer als die trägen G-Sicherungseinsätze. Sie werden bei besonders hohen und nur sehr langsam abklingenden Einschaltüberströmen oder Stromspitzen verwendet.

Die Bemessungsspannung ist die Spannungsgrenze, für die die Sicherung konzipiert ist. Die Bemessungsspannung sollte immer größer oder gleich der Betriebsspannung des zu schützenden Gerätes gewählt werden.

Der Bemessungsstrom
Der Bemessungsstrom ist der Strom der im Dauerbetrieb maximal fließen darf, ohne dass der Schmelzleiter den Stromkreis unterbricht. Der Bemessungsstrom sollte nicht kleiner als der dauerhaft fließende Betriebsstrom (besonders bei superflinken G-Sicherungseinsätzen) sein.
Die im Katalog angegebenen Bemessungsströme sind gemäß DIN VDE 0820 nach der Normzahlreihe R10 (ISO 3-1973) angegeben. Zwischenwerte können aus der Normzahlreihe R20 (ISO-1973) entnommen werden.



Das Schaltvermögen
Das Schaltvermögen ist bei der Auswahl der G-Sicherungseinsätze von großer Bedeutung. Unter dem Schaltvermögen versteht man den Strom, den der G-Sicherungseinsatz einwandfrei abschalten kann, ohne dass er zerstört wird oder ein Lichtbogen stehen bleibt. Deshalb ist darauf zu achten, dass bei einer evtl. auftretenden Störung kein größerer Strom fließen darf, als der Strom, der dem Schaltvermögen der Sicherung entspricht. Wenn bei bestimmten G-Sicherungseinsätzen die Schaltleistung nicht ausreicht, wird die Vorschaltung eines geeigneten G-Sicherungseinsatzes mit großem Schaltvermögen empfohlen.

Der Spannungsfall eines G-Sicherungseinsatzes wird im betriebswarmen Zustand bei Belastung mit Nennstrom gemessen. Die Zeit-Strom-Charakteristik stellt die Schmelzzeit des G-Sicherungseinsatzes in Abhängigkeit von dem durch die Sicherung fließenden Strom dar. Die Kennlinien sind für die minimal und maximal zulässigen Grenzwerte angegeben.

Die Prüfklimate
Die technischen Angaben im Katalog unterliegen folgenden klimatischen Bedingungen: Temperatur zwischen 15 - 35 °C, relative Luftfeuchte 45 - 75 %, Luftdruck zwischen 8,6 x 104 und 1,06 x 105 Pascal gemäß EN60127-1 / IEC 127-1.



Die Verlustleistung
Nach Erreichen des Temperaturgleichgewichtes wird die Verlustleistung der Sicherung gemessen. Die maximalen Werte werden im Katalog gemäß EN 60 127-2 / IEC 127-2 angegeben. Das Schmelzintegral, I2t-Wert charakterisiert die Energie, die zum Abschalten der Sicherung führt. Es ist ein Maß für die Durchlassleistung der G-Sicherung und ist für die Energie, der der Schaltkreis unter Fehlbedingungen ausgesetzt wird, bestimmend.


 

IP Schutzgrade bei G-Sicherungshaltern

Schutzgrad für Berührungs- und Fremdkörperschutz

 Schutzgrad für Wasserschutz

1. Ziffer

Bedeutung

2. Ziffer

Bedeutung

0

Kein Schutz

0

Kein Schutz

1

Schutz gegen feste Körper
> 50 mm

1

Schutz gegen Tropfwasser

2

dto. > 12 mm

2

dto. bis zu einer Neigung von 15°

3

dto. > 2,5 mm

3

Schutz gegen Sprühwasser

4

dto. > 1 mm

4

Schutz gegen Spritzwasser

5

staubgeschützt

5

Schutz gegen Strahlwasser

6

staubdicht

6

Schutz gegen Schwallwasser


Beim Einsatz von G-Sicherungshaltern ist nach den gültigen VDE-Bestimmungen zu beachten, dass diese berührungsgeschützt sind. Offene G-Sicherungshalter für Leiterplattenmontage müssen, auch bei Versuchsaufbauten, mit einer Abdeckkappe versehen sein, da bei Überschreitung des Ausschaltvermögens der Sicherung der Glaskörper explodieren kann und Verletzungsgefahr besteht.

Abkürzungen


 FF

Superflink

F

Flink

M

Mittelträge

T

Träge

TT

Superträge

A

Ampère

V

Volt

Kennbuchstaben der Normenreihe L für kleines Ausschaltvermögen
(35 A oder 10 In, max. 63 A)
E für erhöhtes Ausschaltvermögen (150 A)
H für großes Ausschaltvermögen (1500 A)



Bezeichnungsbeispiele
F 3,15 L 250 V entsprechend Flink, 3,15 Ampère Bemessungsstrom,
kleines Ausschaltvermögen, 250 Volt Bemessungsspannung.
T 400 H 250 V entsprechend Träge, 400 Milliampère Bemessungsstrom,
großes

Ausschaltvermögen, 250 Volt Bemessungsspannung.